• Pferdepflege
    Putzen vor dem Reiten:
    Zuerst sucht man sich einen geeigneten Platz für das Putzen des Pferdes aus. Falls nötig, wird das Pferd dabei aufgehalftert, eventuell angebunden. Mit Striegeln fängt man an. Bei sehr schmutzigem Fell kann man zuerst mit einem Federstriegel vorsichtig den gröbsten Schmutz abstriegeln. Ausgiebig striegeln ("alte Regel: Striegel auf dem Boden ausklopfen: 20 Striche pro Seite auf dem Boden sichtbar"), bürsten mit grober Bürste, bürsten mit weicher Bürste, vielleicht für den Kopf einen Putzhandschuh benutzen, Mähne, Schopf und Schweif verlesen (eventuell mit Pflegesprüher einsprühen und sorgfältig ausbürsten, Haare mit freier Hand gegenhalten um sie nicht auszureissen), Hufe auskratzen, Augen und Nüstern mit Schwämmchen reinigen, Hintern mit Schwamm reinigen und eventuell mit Babyöl oder Säuglingspflegesalbe pflegen.
    Striegel: Bei starker Verschmutzung ist ein Metallstriegel hilfreich, ansonsten genügt ein Gummistriegel. Nicht über Knochen striegeln, die nahe unter der Haut liegen. Auch Kopf und Beine besser bürsten und nicht striegeln. Kitzlige Pferde nur mit den Utensilien putzen, die sie gut ertragen. Weicht das Pferd beim Putzen aus, ist man zu grob oder verwendet zu harte Putzbürsten oder Striegel. Man soll auch darauf achten, ob es eine Wunde hat oder eine Schwellung, auch dann würde das Pferd natürlich nicht geputzt werden wollen. Es ist Wert darauf zu legen, dass sich das Pferd gerne putzen lässt. Es ist ausreichend Zeit für das Putzen einzuplanen. Für Anfänger könnte man 1 Stunde Putzen einplanen.

    Scheuert sich das Pferd an der Schweifrübe gibt es mehrere mögliche Ursachen:
    1. Schmutz und Schuppen - shamponieren, z.B. mit Kamillenshampoo/Schuppenshampoo oder mildem Pferdeshampoo.
    2. Sommerekzem - entsprechende Behandlung
    3. Starker Wurmbefall - entwurmen
    4. Poo ist schmutzig und verklebt, eventuell ist die Unterseite der Scheifrübe wund - sanft mit Wasser und Schwamm reinigen und mit Bébéöl pflegen; bei Wundsein kein Öl, sondern Säuglingspflegesalbe verwenden.
    5. Parasitenbefall/Hautparasiten - Tierarzt beiziehen und empfohlene Waschlotion nach Gebrauchsanweisung verwenden.
    6. Das Fell auf der Kruppe juckt: Darauf achten, wie genau sich das Pferd allenfalls gekratzt hat. Ganze Kruppe shamponieren oder gut striegeln.

    Besondere Sorgfalt auf das Säubern vom Haaransatz am Widerrist, Sattel- und Gurtenlage und Kopf/ Ohren verwenden, damit das Zaum- und Sattelzeug keine Scheuer- oder Druckstellen verursachen kann. Am besten werden schmutzige und mit Erde verkrustete Langhaare von Hand gereinigt und vom Schmutz befreit. Üppige Mähne am Widerrist eventuell locker zum Zopf leicht nach vorne flechten, dabei darauf achten, dass das Pferd sich damit noch voll vorwärts-abwärts dehnen und strecken kann, ohne dass dabei Haare ausgerissen werden. Darauf achten, dass der Zopf nicht unter den Sattel geraten kann.

    Putzen nach dem Reiten:
    Beine abspritzen nur wenn wirklich nötig, Wasser mit der Hand abziehen, Fesselbeugen trocknen, wenn nötig mit Frottéetuch.
    Bei trockener Sattellage: gut durchbürsten, Tipp für geknickte Häärchen:  mit  wenig  angefeuchtetem Schwämmchen  kämmen, so brechen sie kaum und können sich wieder erholen.
    Feuchte und verschwitzte Sattel- und Gurtenlage, um die Ohren, Genitalien, Hintern, Hautfalten: mit feuchtem Schwamm mehrmals abwaschen und säubern, Tipp: am Schluss die Haare im 90 Grad Winkel nach unten kämmen, so trocknen sie, ohne wellig zu werden.
    Nur wenn nötig Hufe befeuchten, Kronränder und Ballen einfetten (einmal wöchentlich, oder wenn die Hufe trochene weissliche Spuren am Kronrand zeigen). Hufe nicht trocken mit Huffett fetten, sondern zuerst befeuchten, dann kurz warten und einfetten, wenn die Hufe angetrocknet sind. So bleiben sie elastisch. Pferde, die oft im Nassen stehen und täglich über die feuchte Morgenweide grasen können, können eventuell ohne Fetten der Hufe auskommen. Pferde mit frisch gefetteten Hufen nicht aufs Gras lassen, eingefettete Gräser werden nicht mehr gefressen.

  • Sattel- und Lederpflege
    Nach Angaben des Herstellers pflegen, besondere Vorsicht bei speziell behandelten Westernsätteln walten lassen. Vor allem der hinterste Teil des Westernsattels kann sich bei zu häufigem Fetten wellig verformen oder nach oben biegen.
    Mundstück nach jedem Gebrauch sauber mit Wasser waschen. Lederteile mit Sattelseife von Schmutz- und Schweissrückständen befreien, trocknen lassen und anschliessend mit wenig Lederfett oder Lederöl polieren.
    Lederreitstiefel: Spezielles Lederfett für Reitstiefel verwenden, Tipp: besonders glänzend werden die Stiefel bei "ein bisschen Spucke" am Schluss nach der Reinigung miteinfetten.

  • Fütterung
    Pferde nach Rasse, Alter, Stockmass und Gewicht ausreichend füttern. Wichtig ist als Grundlage genügend Heu/Gras/Haylage in guter Qualität und Stroh. Grundfutter sollte 24 Stunden lang zur Verfügung stehen. Dann wird entsprechend der geleisteten Arbeit zugefüttert. Frisches Wasser muss immer viel vorhanden sein. Pferde sind intelligent und sparen Wasser, wenn sie merken, dass es davon zuwenig hat. Sie stoppen die Futteraufnahme, wenn zuwenig Wasser vorhanden ist. Fressen die Pferde also zuwenig, kann es sein, dass mit dem Wasser etwas nicht stimmt, vielleicht ist der Behälter mit Algen befallen oder riecht muffig. Das Futter selber kann auch schlecht sein, darum im Zweifelsfall Proben untersuchen lassen. Futterunterlagen, Wasserbehälter und Selbsttränken täglich kontrollieren und regelmässig säubern. Bei der Fütterung immer auf den aktuellen Gesundheits- und Futterzustand Rücksicht nehmen. Auch der Zugang zum Futter ist sehr wichtig: Wenn also mehrere Pferde zusammen in einer Gruppe gehalten werden,  und zusammen gefüttert werden, gilt es, die Gruppen so zusammen zu stellen, dass alle Pferde in Ruhe genügend Futter aufnehmen können. Sowohl rangtiefe Tiere wie auch Herdenchefs können dabei leicht zu kurz kommen. Rangtiefe Tiere, weil sie zuwenig Futter schnappen können und abgedrängt werden, ranghohe, weil sie damit beschäftigt sind, die Gruppe "einzuteilen" und sich dabei zu wenig Zeit fürs Fressen nehmen. Im Extremfall kann dies dazu führen, dass sowohl ranghohe, wie auch rangtiefe, abmagern. Es gibt verschiedene Lösungsansätze. Ältere Pferde werden immer stärker auf rangtiefere Stufen eingeteilt und können so zusätzlich schneller an Gewicht verlieren. Es ist zu überlegen, solche Pferde einzeln zu füttern oder sogar zeitweise oder ganz aus einer Gruppe auszusondern.

  • Misten
    Täglich alle Pferdeäpfel entfernen, alles feuchte/nasse Stroh/Einstreu. Bei kleineren Weiden oder Ausläufen ist es ebenfalls besser, den Pferdemist täglich abzusammeln.
    Genügend saubere frische Einstreu/Stroh nachfüllen. Das Stroh- oder Einstreubett muss genügend dick sein und eine genügend grosse Fläche ausweisen. Genügend dick heisst: Die Pferde dürfen keine Liegestellen/Druckstellen bekommen, dann wäre die Einstreu zu dünn. Die Liegefläche soll trocken sein. Vorsicht vor Festliegen bei zu engen Verhältnissen. Selten gibt es Pferde, die sich mit einer dünn bestreuten Gummimatte begnügen und nicht im tiefen Stroh liegen wollen. Sauberes Stroh zum Fressen auch separat in geeigneten Futterkrippen anbieten. Geeignetes Stroh verwenden, nicht alle Sorten werden von Pferden gerne gefressen, nicht alle Sorten sind gesund und zum Fressen geeignet. Als Einstreu haben Strohhäcksel eine bessere Saugfähigkeit als Langstroh. Besonders empfehlenswert ist Leinenstreu aus der ganzen Pflanze. Pferdemist ergibt sehr guten Kompost.


    Tipp: Strohhäcksel sind als Einstreu gesünder als Sägemehl. Bei staubempfindlichen Pferden nützt es auch nichts, wenn man eine Einstreu mit Eukalyptuszusatz kauft, die dafür superstaubig ist, in der Meinung, damit den Staub kompensieren zu können! Man kauft besser eine entstaubte gröbere Einstreu.
     Böden, Boxen- und Stallwände mindestens 2 Mal im Jahr heiss abdampfen, das hilft mit, die Pferde wurmarm zu halten.
    Ausserhalb des Haltungsbereiches in genügendem Abstand den Mist deponieren, empfehlenswert ist eine Kompostierung. Erkundigungen über die rechtlichen Grundlagen einholen. Es braucht in der Schweiz ausreichend Fläche dafür.
    Allenfalls wird bei privater Pferdehaltung ein Mistabnahmevertrag benötigt. Ein solcher kann zum Beispiel mit einer Kompostieranlage vereinbart werden.

  • Weidepflege
    Wechselweiden mit Rindern, eventuell mähen, geeignete Ansaat, ev. Düngung. Mindestens 3 Weiden wären gut. Bäume und Hecken/Wald, Wasserstelle, geeignete Zäunung. Pferdeäpfel sind abzusammeln. Will man die Weiden nicht abäpfeln, sind sie entsprechend gross zu dimensionieren und so zu beweiden, dass die Pferde sich nicht verwurmen.

  • Offenstall
    Ist keine Boxenhaltung, auch eine grosse Boxe ist immer noch eine Boxe. Ist auch keine Haltung im Durchzug oder ohne Sonnenschutz oder ohne Insektenschutz.


  • Weidehaltung
    In der Schweiz? Aktuelle Infos gibt es beim BVET. In anderen Ländern wird im grossen Stil Weidehaltung betrieben.

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